Netzhautdiagnostik

Die Netzhaut, Retina (von lateinisch rete „Netz“) oder innere Augenhaut ist das mehrschichtige, spezialisierte Nervengewebe, das die Innenseite des Auges auskleidet. In der Netzhaut wird das einfallende Licht, nachdem es die Hornhaut, die Linse und den Glaskörper durchquert hat, in Nervenimpulse umgewandelt. Vereinfacht ausgedrückt wird die Netzhaut damit zu einer Art Projektionsfläche für die Abbildung unserer Umgebung, ähnlich einer Leinwand oder einem lichtempfindlichen Film, und leitet die durch Lichtreize hervorgerufenen Erregungen weiter an Hirnregionen.

Vorsorge ist wichtig

Der Zustand der Netzhaut kann Aufschluss über typische Augenerkrankungen geben. Wird eine Netzhauterkrankung nicht rechtzeitig erkannt, kann das Auge schwer geschädigt werden.

Durch eine regelmäßige Kontrolle der Netzhaut können beispielsweise die altersbedingte Makuladegeneration (Ursache schwerwiegender Sehverschlechterung im Alter) sowie eine Krebserkrankung am Augenhintergrund, z. B. Malignes Melanom (schwarzer Hautkrebs), ausgeschlossen werden. Auch für die Glaukomvorsorge ist eine Netzhautuntersuchung wichtig. Was jedoch vielen Patienten nicht bewusst ist: Veränderungen an der Netzhaut können gleichzeitig auch auf Krankheiten wie Bluthochdruck, Diabetes und die Gefährdung für einen Schlaganfall oder Herzinfarkt hinweisen.

Kurzsichtige Menschen sollten unabhängig vom Alter jährlich ihre Netzhaut untersuchen lassen, um einer Netzhautablösung vorzubeugen.

Alterbedingte Maculadegeneration ( AMD) 

Die altersbedingte Makuladegeneration (AMD) ist eine häufige und ernst zu nehmende Erkrankung bei älteren Menschen. Sie ist eine altersabhängige Erkrankung, d.h. ab dem 50. Lebensjahr erhöht sich das Risiko, an der Makuladegeneration zu erkranken. Die Makuladegeneration kann innerhalb weniger Monate zu einer deutlichen Sehschwäche bis hin zur Erblindung führen. In Industrienationen ist die Makuladegeneration mittlerweile die häufigste Erblindungsursache. 

Vorsorgeuntersuchung ab dem 50. Lebensjahr

Da jeder Vierte der über 65-Jährigen von verschiedenen Stadien der AMD betroffen ist, empfiehlt der Berufsverband der Augenärzte (BVA), ab dem 50. Lebensjahr eine Früherkennungsuntersuchung im Rhythmus von zwei Jahren durchzuführen. Netzhaut-Veränderungen können so sehr viel früher erkannt werden, was sich positiv auf die Erhaltung Ihrer Sehfähigkeit auswirkt.

Die AMD-Vorsorge ist in den Leistungen der gesetzlichen Krankenkassen aktuell nicht enthalten. Gesetzlich Versicherte können diese Leistung als Selbstzahlerleistungen (sog. IGeL-Leistungen = Individuelle Gesundheits-Leistung) bei uns wahrnehmen.